Gebratene Tauben nach Schwäbischer Art

Gebratene Tauben sind ein hervorragendes Sonntagsgericht. Der Arbeitsaufwand für die Zubereitung hält sich in Grenzen und das Fleisch der Taube ist sehr schmackhaft und wie bei Wildtieren üblich etwas dunkler als beim Hausgeflügel. Das Rezept eignet sich auch für die Zubereitung von Wachteln. Anstelle von 6 Tauben werden 8-10 Wachteln bei gleicher Rezeptur verwendet.

Zutaten:
– 6 Tauben vom Metzger oder Taubenzüchter gerupft und ausgenommen
– Wenn vorhanden die Taubenherzen und Nieren auch verwenden
– Pfeffer, Salz, Knoblauchpfeffer
– 1-2 dl Rotwein
– 1 kleine Karotte
– 1 mittlere Zwiebel oder Schalotte
– 1 mittlere Tomate
– 1 Knoblauchzehe fein gehackt.
– 1-2 Streifen geräuchten und geschnittenen Speck für den Geschmack (nicht zwingend)
– Distel- oder Sonnenblumenöl zum Anbraten
– Je nach Saucenvariante etwas Butter und Maizena oder Mehl fürs Binden des Saucenfonds.

Zubereitung:
Die Tauben gut ausspülen, abtropfen und mit einem Küchentuch trockentupfen. Die Tauben salzen und pfeffern, für den Geschmack mit Knoblauchpfeffer ergänzend einstreuen.

Das Öl in einer grossen Bratpfanne erhitzen und die Tauben darin kräftig auf allen Seiten anbraten, dazu die Tauben nach 2-3 Minuten laufend wenden bis die ganze Taube eine schöne Farbe bekommt.

Zwischenzeitlich eine Zwiebel fein hacken, die Tomate ebenfalls zerhacken und eine Knoblauchzehe zerkleinern, ebenso eine kleine Karotte. Das Ganze bei weiterhin grosser Hitze auf dem Pfannenboden verteilen und einige Minuten mitbraten lassen, bis das Gemüse angeschwitzt ist. Nicht vergessen die Taubenherzen und Nieren mit dem Gemüse zusammen in die Pfanne zu geben, damit auch die Innereien noch kurz angebraten werden. Wer will, kann an diesem Punkt auch noch 1-2 Streifen geräuchten Speck klein schneiden und mit den Innereien mitziehen lassen. Die Tauben bekommen dadurch später einen etwas rauchigeren Geschmack.

Sobald das Gemüse angezogen hat, auf die Menge von 6 Tauben das Geflügel mit 1-2 Deziliter leichtem Rotwein ablöschen. 8 Deziliter Wasser nachgiessen. Die Bratpfanne zudecken und die Flüssigkeit kurz aufkochen lassen, danach die Temperatur auf Stufe 1-2 (leicht köcheln) zurückstellen und die Tauben dann 90-120 Minuten bei geschlossenem Deckel ziehen lassen, alle 30 Minuten die Tauben drehen. Sind es nur kleine Tauben, reichen 90 Minuten Garzeit, etwas grössere Vögel schmoren besser 120 Minuten bei leichter Hitze. Sollte im Verlauf die Flüssigkeit einkochen, ganz einfach noch etwas Wasser nachgiessen. Die Tauben sind servierbereit, wenn sich das Fleisch von den Knochen lösen lässt.

Zum Servieren die Tauben aus der Pfanne nehmen und auf einem grossen Teller anrichten. Die mitgekochen Innereien abschöpfen und den eingekochten Saucenfond noch je nach Geschmack leicht binden, entweder mit etwas Mehl oder Maizena, wer die Sauce ganz fein mag, verfeinert diese mit etwas Butter und mixt den Saucenfond noch kurz durch. Wer es lieber einfach und tradionell mag, serviert den Fonds zusammen mit den mitgekochten Innereien ganz einfach auf dem Teller.

Als Beilage für Tauben eignet sich Kartoffelstock, Rotkraut, Spätzli oder auch breite Nudeln. En Guete!

Tauben beim Anbraten
Tauben beim Anbraten
Zwiebel, Herz und Niere für Taubenrezept
Zwiebel für Tauben
Zubereitung Tauben
Zubereitung Tauben
Tauben bei niedriger Hitze mit Glasdeckel
Tauben bei niedriger Hitze mit Glasdeckel
Tauben kurz vor Ende der Garzeit
Tauben kurz vor Ende der Garzeit

Löhne im Metzgereigewerbe steigen an

Erfolgreicher Abschluss der Lohnverhandlungen per 2015: Die Sozialpartner des Metzgereigewerbes, vertreten durch den Metzgerei­personal-Verband der Schweiz (MPV) haben sich mit dem Schweizer Fleisch-Fachverband (SFF) geeinigt und die Lohnverhandlungen per 2015 erfolgreich abgeschlossen. Dabei wurden sowohl der Gesamtarbeitsvertrag als auch die Lohnanpassungen aufgrund der Teuerungen diskutiert. Folgende Änderungen sind für 2015 vorgesehen:

  • Die Mindestlöhne für Fleischfach- und Detailhandelsfachleute mit Eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ) werden auf Fr. 4‘050.- angehoben.
  • Fleischfach- und Detailhandelsfachassistenten mit Eidgenössischem Berufsattest (EBA) erhalten neu einen Mindestlohn von Fr. 3‘650.-.
  • Weiter wurde auch die Einführung von separaten Kategorien für Fleischfach- und Detailhandelsassistenten mit unterdurchschnittlichem Leistungsvermögen beschlossen, wo auch Reduktionen möglich sind.

Zudem wird den Arbeitgebern des Metzgereigewerbes eine Lohnerhöhung von 0.8% auf individueller Basis empfohlen. Diese Empfehlung erlaubt es den einzelnen Betrieben, die Lohnerhöhung in Abhängigkeit ihres jeweiligen unternehmerischen Erfolges individuell vorzunehmen.

Achtung beim Kauf von Salsiz in Supermärkten

Öffentliche Warnung vom Bundesamt für Lebensmittelsicherheit: Bern, 14.11.2014 – In Bündner Salsiz der Fleischtrocknerei Churwalden wurden Listerien nachgewiesen. Eine Gesundheitsgefährdung kann nicht ausgeschlossen werden.

Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen empfiehlt, diesen Bündner Salsiz nicht zu konsumieren. Das Produkt wurde sofort vom Markt genommen. Die Fleischtrocknerei Churwalden AG hat via die kantonalen Lebensmittelvollzugsbehörden das Bundesamt für Lebensmittel und Veterinärwesen (BLV) über das Vorhandensein von Listeria monocytogenes im Bündner Salsiz informiert und die Rücknahme aus den Verkaufsregalen umgehend veranlasst.

Betroffen sind folgende Produkte: AdR Bündner Salsiz geschnitten erhältlich bei Migros Ostschweiz, Migros-Art. 2323.629.850 (Chargennummer L 425371141) Bündner Salsiz geschnitten erhältlich bei SPAR (Chargennummern L 425361141 und L 425371141) Bündner Salsiz geschnitten 80 g, erhältlich bei Aldi Suisse Bündner Salsiz geschnitten, erhältlich bei Globus (***delicatessa) (Chargenummer L 423341141) Bündner Salsiz geschnitten, erhältlich bei Bäckerei Röthlin Kerns (Chargenummer L 425371141) Salami Anschnitte II geschnitten, erhältlich in den Fabrikläden der Fleischtrocknerei Churwalden AG in Churwalden und Landquart (Chargennummern L 423341141 und L 425361141).

Kontaminiert mit der Bakterie ist ausschliesslich geschnittener Salsiz, wie die Fleischtrocknerei Churwalden am Freitag mitteilte. Das Produkt wird von der Migros unter der Eigenmarke «Aus der Region» verkauft, von SPAR unter der Marke «Grischun», bei Aldi als «Bündner Salsiz» und im Globus als «Mani».

Das BLV empfiehlt den Konsumenten, das Produkt nicht zu konsumieren. Listerien können gesundheitliche Konsequenzen haben. In Einzelfällen könnten nach dem Verzehr des fraglichen Produktes grippeartige Symptome (Fieber, Kopfschmerzen, Übelkeit) auftreten. Schwangeren Frauen sowie Personen mit einem geschwächten Immunsystem, bei denen die beschriebenen Symptome auftreten, empfehlen wir, einen Arzt aufzusuchen.

Café Aarbergerhof, Bern

Das Café Aarbergerhof, umgangssprachlich nur „Araber“ genannt, ist eine eigentliche Institution in der Berner Gastroszene. Wer französische Bistros mit ihrem bunten und lärmigen Treiben mag, kehrt gerne auch im Café Aarbergerhof ein. Die Küchenleistung stimmt seit Jahren und deshalb trifft man sich gerne im umtriebigen Lokal bei einem Glas Wein zum Mittagessen.

Das Restaurant befindet sich rund drei Fusswegminuten von der Neuengass-Unterführung des Berner Bahnhofs entfernt in der Altstadt. Der Eingang zum Lokal befindet sich etwas versteckt unter den Berner Lauben leicht zurückversetzt in einer Passage. Wer mit dem Auto anreist, parkt im Bahnhofparking oder im Parkhaus Waisenhausplatz und erreicht das Lokal auch von dort aus in wenigen Minuten.

Beim Besuch am 11. November tafelten wir trotz frühzeitiger telefonischer Reservation der Sitzplätze im vorderen, etwas lärmigeren Teil des Lokals. Das Ambiente unterscheidet sich im Eingangsbereich mit Bar und rosa Neonlicht etwas vom Bistrobereich mit nostalgischen Plakaten im hinteren Teil des Lokals. Bei der Reservierung eines Zweiertischs sollte man beim Essen auf ganz vertrauliche Gespräche eher verzichten, da man dicht an dicht speist.

Die Speiskarte des Arabers ist sehr abwechslungsreich und so steht täglich ein klassisches Gericht mit Vorspeise und Hauptgang oder ein Thai-Menu zur Auswahl. Die Preise sind sehr moderat und natürlich kann man auch das Cordon bleu bestellen oder saisonal auch auf Moules setzen. Ein frisches Rindstartar wird ebenso im Aarbergerhof serviert. In diesem Lokal findet wirklich jeder Gast sein Gericht.

Der beim Besuch Mitte November zur Mittagszeit servierte traditionelle Wildfleischvogel mit Gemüse und Kartoffelstock schmeckte ausgezeichnet. Das Gemüse war sehr gut abgeschmeckt und statt einem langweiligen Steamer-Gout überraschte das knackige Gemüse mit einem sehr guten Geschmack. Der Fleischvogel aus Wild, die Deklaration leider unbekannt, schmeckte ebenfalls gut. Anstelle der angeschriebenen Spätzli wurde jedoch Kartoffelstock gereicht. Vorweg konnte entweder zwischen einer Erbsensuppe oder einen Blattsalat zum Menu gewählt werden. Serviert wurde in diesem Fall der Menusalat samt frischem und knusprigen Ruchbrot und auch das Salatdressing passte bestens.

Das Servicepersonal war trotz vollem Haus äusserst speditiv und der ältere Kellner servierte zwar etwas unkonventionell aber flink die aus der Küche gereichten Speisen. Zwischen dem Thai-Menu bestehend aus einem Curry aus Schweinefleisch und dem klassischen Menu am selben Tisch kam es leider zu einiger Verzögerung, dennoch ist der Service in diesem Lokal sehr aufmerksam und äusserst speditiv.

Wer über Mittag im Araber einkehren will, muss unbedingt vorab telefonisch reservieren, sonst ist die Chance auf einen freien Sitzplatz klein. Die Plätze im hinteren Bereich des Lokals sind etwas ruhiger. (Gi)

Gesamtnote: ***

Café-Restaurant Aarbergerhof
Aarbergergasse 40
3011 Bern
+41 31 311 08 70

Home

Café Aarbergerhof Bar
Café Aarbergerhof Bar
Café Aarbergerhof Restaurantbereich
Café Aarbergerhof Restaurantbereich
Café Aarbergerhof Menusalat
Café Aarbergerhof Menusalat
Café Aarbergerhof Wildfleischvogel
Café Aarbergerhof Wildfleischvogel

Brasserie Obstberg, Bern

Mitten in einem Berner Wohnquartier liegt die gepflegte Brasserie Obstberg. Das Restaurant wirkt von aussen einladend und der Gastraum ist gemütlich und schlicht eingerichtet. Die Tische sind weiss eingedeckt und man fühlt sich auf Anhieb wohl.

Die Brasserie erreicht man am einfachsten mit dem Bernmobil Bus Nr. 12 ab Bahnhof Bern. Die Bushaltestelle heisst Tavelweg und von der Haltestelle aus ist das Lokal in zwei Minuten erreichbar. Parkplätze sind wie in Berner Wohnquartieren üblich leider Mangelware.

Beim Besuch am 10. November bestellten wir das Chef-Menu für 24,50 Franken, bestehend aus einer Rosenkohlsuppe und einem Hauptgang, bestehend aus einem gemischten Kalbs- und Rindspiess an einer Kräuterbuttersauce mit Pommes Alumettes. Auch à la Carte hätte man essen können, das Chef-Menu wirkte aber ansprechend. Der als Apéro servierte Weisswein vom Bielersee schmeckte fruchtig mit einer angenehmen Säure. Die danach gereichte Rosenkohlsuppe war schmackhaft jedoch leicht übersalzen. Der Fleischspiess, ein Mix aus Kalb- und Rindfleisch, war einerseits beim Kalbfleisch butterzart, das Rindfleisch jedoch etwas faserig gebraten serviert.

Der Service war recht aufmerksam, das Personal sehr freundlich und zuvorkommend.
Über die Webseite des Restaurants lassen sich Sitzplätze auch bequem online reservieren und die Rückantwort erfolgt prompt. (Gi)

Gesamtnote ****

Brasserie Obstberg
Bantigerstrasse 18
3006 Bern
+41 31 352 04 40
http://www.brasserie-obstberg.ch

Brasserie Obstberg Gastraum
Brasserie Obstberg Gastraum
Rosenkohlsuppe Brasserie Obstberg
Rosenkohlsuppe Brasserie Obstberg
Fleischspiess Brasserie Obstberg
Fleischspiess Brasserie Obstberg
Gastraum Brasserie Obstberg
Gastraum Brasserie Obstberg

Metzgerei Hatecke, Scuol

Im Unterengadin, mitten in Scuol, direkt neben der Bushaltestelle Bogn Engiadina, befindet sich die Spezialitätenmetzgerei von Ludwig Hatecke. Sie ist nebst jener in Zernez und St. Moritz eine der drei Hatecke-Metzgereien, welche die wunderbaren und aus verschiedenen Fleischsorten zubereiteten Salsize verkauft. Die Herstellung erfolgt in Scuol. Die Grundzubereitung ist dabei immer gleich. Das Fleisch für die Trockenwürste wird im Wolf fein gehackt, leicht gesalzen, im Veltliner Wein mariniert, mit Knoblauch und Pfeffer gewürzt und dann während eineinhalb Monaten an der Engadiner Luft getrocknet und schliesslich gepresst. Verwendet werden für die hervorragenden Trockenwürste nebst Rind auch Hirsche und weiteres Wild. Gemäss der Webseite Delikatessen Schweiz stellt Hatecke rund 200 bis 300 Kilogramm Wildsalsiz wöchentlich her und verkauft die dreieckig gepressten Salsize auch über die Globus Delicatessa Filialen in der ganzen Schweiz.

Metzger Hatecke verarbeitet in seiner Metzgerei in Scuol jährlich mehrere Hundert Rehe, Hische und Gämsen. Die Hirsche kommen im Herbst aus dem Engadin, im Sommer ausschliesslich aus Tirol. Bio-Qualität ist dem Metzger ein grosses Anliegen. So kann man in der Metzgerei in Scuol auch gereiftes Alpen-Rind kaufen. Das sechs bis acht Wochen bei zwei Grad trocken abgehängte Fleisch liefert die besten Steaks, lässt sich Hatecke zitieren.

Und für den Metzger gilt: „Fleisch soll nach Fleisch, nicht nach sonst etwas schmecken“ und deshalb werden bei Hatecke Salsiz nur sparsam Salz und Pfeffer verwendet. Das Resultat lässt sich schmecken. Mit über 20 Franken je Salsiz kosten die getrockneten Spezialitäten zwar ein Vermögen, dafür geniesst man dieses hervorragende Fleisch umso mehr. (Gi)

Metzgerei Hatecke
Center Augustin
7550 Scuol
+41 81 864 11 75
http://www.hatecke.ch

Hatecke Metzgerei Filiale Scuol
Hatecke Metzgerei Filiale Scuol
Salsiz Hatecke Metzgerei
Hatecke Metzgerei Filiale Scuol – Salsiz Variationen
Hatecke Metzgerei Filiale Scuol
Hatecke Metzgerei Filiale Scuol – luftgetrocknetes Bündnerfleisch

Bergwirtschaft Tiefmatt, Holderbank

Es gibt Restaurants, die sollte man besser nicht in den Butterzartblog aufnehmen, weil solche Wirtschaften dann nicht mehr als Geheimtipp gelten und womöglich noch mehr Besucher anlocken. Eine davon ist die Bergwirtschaft Tiefmatt, auf etwas mehr als 800 Meter über Meer, mit einem herrlichen Blick aufs Schweizer Alpenpanorma und eine richtige Perle in dieser Kategorie. Es geht einfach nicht anders, als über diese wunderbare Bergwirtschaft oberhalb der Gemeinde Oberbuchsiten im Kanton Solothurn zu schreiben. Einen kleinen Weinberg darf das Restaurant auch sein Eigen nennen.

Erreichbar ist das Restaurant über die Tiefmattstrasse, welche die Gemeinden Holderbank (SO) und Oberbuchsiten (SO) verbindet. Während die Strasse von Oberbuchsiten her durchgehend geteert ist, erfolgt der Anstieg von Holderbank über teilweise naturbelassene Strassen. Parkplätze gibt’s oberhalb des Hauses. Zu Fuss erreicht man das Restaurant auch über die Hügelketten des Jura von der Blüemlismatt ob Egerkingen aus.

Die helle und freundliche Gaststube überzeugt mit alten und gemütlichen Tischen und Stühlen, einer dezenten Dekoration und dem Sinn fürs Einfache. Am 1. März 2013 erfolgte die Geschäftsübernahme durch die neuen Pächter uns seither ist gerade an Wochenenden eine Tischreservation unabdingbar, wenn man in der Gaststube tafeln will. Für durstige Wanderer und Biker steht im Sommer auch eine gemütliche Gartenwirtschaft zur Verfügung.

Beim Besuch am 9. November bestellten wir saisongerecht aus der eigens kreierten Wildkarte das Rehschnitzel Mirza. Herrlich rosa gebratene Rehschnitzel, serviert an einer würzigen Wildsauce, ergänzt mit fein abgeschmecktem Rotkraut mit Maroni und Rosenkohl. Gereicht werden einige Beilagen in Schüsseln zum Nachschöpfen und auch die Saucen, was sehr ansprechend ist. Vorweg gab es eine Solothurner Weinsuppe, fein abgeschmeckt und mit der richtigen Säure. Die Weinkarte umfasst für eine Bergwirtschaft eine ansprechende Zahl an Flaschen. Offenausschrank von Wein ist ebenso möglich. Selbstverständlich kann man auch einfach ein Bier oder einen „Suure Most“ trinken und auch einen Wurst-Käsesalat oder Älplermakronen essen. Für jeden Geschmack findet man etwas auf der Speisekarte. Am Sonntag kreiert die Küchenchrew eigens ein mehrgängiges Sonntagsmenu mit einem hervorragenden Preis- Leistungsverhältnis.

Das Personal war beim Besuch trotz vollem Haus stets zuvorkommend und sehr aufmerksam. Die Bergwirtschaft eignet sich übrigens auch hervorragend für Gruppen- und Firmenausflüge. Im Sommer steht ein halboffenes Gebäude unterhalb des Restaurants auf Anmeldung offen. Wer auf der Tiefmatt übernachten möchte, kann sogar ein Zimmer reservieren. (Gi)

Gesamtnote: ****

Bergwirtschaft Tiefmatt
Tiefmattstrasse 109
4718 Holderbank
+41 62 390 20 60
http://www.tiefmatt.ch

Solothuner Weinsuppe Bergwirtschaft Tiefmatt
Solothuner Weinsuppe Bergwirtschaft Tiefmatt
P1070094
Rehschnitzel Myrza, ohne Beilagen abgebildet. Bergwirtschaft Tiefmatt
P1070095
Ausblick aus der Gaststube Bergwirtschaft Tiefmatt auf Eiger, Mönch und Jungfrau
P1070090
Gaststube Bergwirtschaft Tiefmatt

Restaurant Piz Linard, Lavin

Selten habe ich beim Betreten eines Restaurants eine absolute Harmonie mit der Umgebung empfunden wie im Piz Linard. Egal ob in der einfacheren Gaststube oder in dem in Holz gehaltenen Speisesaal im hinteren Bereich des Hauses. Man fühlt sich gleich zu Hause.

Lavin erreicht man am einfachsten auf dem Weg von Landquart via Klosters mit der Rhätischen Bahn RhB. Nach der Fahrt durch den Vereinatunnel ist man fast schon angekommen. Gilt nur noch das Drücken des Knopfs „Halt auf Verlangen“, denn sonst fährt das Züglein womöglich noch in Lavin durch. Wer an einem der schnuckeligsten Bahnhöfe der Schweiz aussteigt, hält sich leicht rechts ins Dorf hinunter und läuft am Dorfplatz geradewegs auf das Piz Linard zu. Parkplätze gibt’s ebenfalls vor dem Haus.

Beim Besuch am 7. November strahlte das Haus eine derartige Ruhe aus, dass man gleich gerne ein Zimmer im gleichnamigen Hotel gebucht und mit fünf dicken Wälzern in einem Zimmer verschwunden wäre. Die Ustaria im Erdgeschoss ist so gemütlich, dass man sich in einem Wohnzimmer wähnt. Warme Farben, eine dezente aber wohl ausgewählte Dekoration. Kronleuchter, eine tickende Wanduhr, ein paar Flaschen Wein und ein direkter Durchgang in die Küche. Statt einer Speisekarte findet man das Tagesmenu für CHF 22.- auf einer Schiefertafel angeschlagen. Zwar könnte man auch à la Carte tafeln, aber wer will den schon auf eine herrlich duftende Karottensuppe und ein gebackenes Mistkratzerli auf einem aromatischen Gemüsebeet samt gebackenen Kartoffeln mit Rosmarin verzichten. Herrlich.

Die Portion, war nicht sonderlich gross, schmeckte aber hervorragend, das Poulet war saftig und schmackhaft serviert und die Kartoffeln herrlich knusprig. Wer zur Vorspeise lieber einen Salat anstelle einer Suppe bestellen will, kommt hier auch auf die Rechnung. Das Glas Wein zum Mittagstisch bestellt man ab angeschlagener Karte in der Gaststube. Der Service war sehr freundlich aber vielleicht auch ein bisschen zu träge. Nur wer will hier schon einfach schnell essen, zahlen und gleich wieder weg, wenn man doch so gemütlich am Tisch verweilen kann? Samt Wein, Wasser und Espresso für total 36.- Franken eine herrliche Entdeckung für ein Mittagessen mitten in den wunderschönen Unterengadiner Bergern gemacht. Ich komme wieder. (Gi)

Gesamtnote: *****

Hotel Piz Linard
7543 Lavin
+41 81 862 26 26
http://www.pizlinard.ch

Rüeblisuppe Piz Linard
Rüeblisuppe Piz Linard
Poulet mit Gemüse Restaurant Piz Linard
Poulet mit Gemüse Restaurant Piz Linard
Usteria Piz Linard
Usteria Piz Linard
Usteria Piz Linard
Usteria Piz Linard
Arvenstube Piz Linard
Arvenstube Piz Linard

McDonald’s Restaurant, Köniz

Dieses Restaurant ist eines, das man nur benützt, wenn man jung ist und den Rest der Gang treffen will. Oder man ist ein bisschen älter und verzichtet darauf, die Küche ‚anzuwerfen‘ und man will wieder mal trashig auswärts essen.

Das Restaurant befindet sich im Zentrum von Köniz, beim Brühlplatz. Erreichbar ist das Lokal mit den Buslinien 10 (Haltestelle Brühlplatz) und 17 (Haltestelle Sägestrasse) ab Bahnhof, sowie auch mit der S-Bahn Linie S2 bis Köniz.

Das Lokal ist als Drive-thru-Lokal konzipiert, man kann somit mit dem Auto an der Bestellsäule die Bestellung aufgeben und sie anschliessend beim Pick-up-Window abholen. Wir haben uns für die Variante In-House entschieden und konnten unser Auto im unterirdischen Einstellplatz abstellen. Die Anzahl Parkplätze sind beschränkt. Falls besetzt, kann man bei Ottos Warenposten gegenüber parkieren (wohl nur ausserhalb dessen Öffnungszeiten)

Gestern um etwa 21:20 besuchten wir das Lokal. Wie üblich bei dieser Gastrokette geht man als Kunde zum Tresen und gibt die Bestellung auf. An diesem Abend waren recht viele Gäste am Tresen, sodass eine Wartezeit von ca 8 Minuten entstand, bis wir unsere Bestellung aufgeben konnten. Das Personal zeichnete sich durch Ruhe und Freundlichkeit aus. Was hier als Lob rüberkommt, ist aber genau das Gegenteil: Durch die Ruhe entstand eine Warteschlange – Fast Food kann man dies nicht nennen. Und die Freundlichkeit geht so weit, dass man als Kunde das Gefühl hat, die Mitarbeitenden verstehen die Anliegen des Kunden sprachlich nicht, und schicken dir ein Smile entgegen.
Die Preisgestaltung konnte dem Kunden in diesem Lokal nicht verständlich rübergebracht werden. Der Nüsslersalat wurde als „+CHF 2.50“ gekennzeichnet. Schlussendlich kostete er aber CHF 5.50, weil wir noch – so die Begründung – Pommes dazu genommen haben. Leider verzichteten die Betreiber (Franchisenehmer und -geber) darauf, hier den Gast korrekt und transparent zu informieren.
Leider muss auch Ketchup und Mayonnaise separat bezahlt werden. Dies sollte eine Grundlage zu Pommes sein und gehört nicht noch separat bezahlt, findet ich.

Das schweiz-/weltweit einheitliche Angebot des Lokals setzen wir als bekannt voraus. Aufgepeppt wird das Angebot durch Aktionen, wie dies zurzeit mit der „Schwiizer Wuche“ praktiziert wird. Hier kann man spezielle Kreationen geniessen, wie zum Beispiel den McGrischun, bei welchem es sich um einen Hamburger mit 100% Schweizer Rindfleisch, echtem Bündner Bio-Bergkäse, original Bündnerfleisch, Rucola-Salat, Cornichons und Grilled-Beef-Pepper-Sauce im feinen Ciabattabrot handelt. Dies war die Wahl meiner Frau. Ich entschied mich für einen Burger aus dem „Signature Angebot“ und wählte den „The Prime“. Dieser wird wie folgt beschrieben: „Ein Burger, der für René Schudel das darstellt, was ein Burger haben muss: Charakter, Geschmack und Grösse. 180 Gramm bestes Schweizer Rindfleisch von Bell. Uriger Bergkäse aus Borisried. Dazu Speck, Coleslaw, Rucola und eine Sauce, mit der man auch mal kleckern darf!“ Übrigens: bis nach Borisried sind es ab diesem Lokal nur grad mal 10.4 km. Hier haben wir also wirklichen „local food“ genossen!

Die Gaststube ist einerseits mit funktionalen Möbeln ausgerüstet, welche eine schnelle und effiziente Reinigung der Einrichtung ermöglichen, dient andererseits aber auch als Selbstverwirklichungsarena von Innenarchitekten. Uns hat das nicht sonderlich angesprochen, obschon wir gemütlich und bequem sitzen konnten. Der Zweck der Inneneinrichtung wird aber durchaus erfüllt: man soll sich nicht unbedingt wohl fühlen, sondern möglichst schnell den Platz wieder für einen anderen Kunden freigeben. Ein lärmiger Kindergeburtstag wurde (zu dieser später Stunde) nicht gefeiert. Dies wäre für uns wohl ein Grund gewesen, das Lokal noch schneller zu verlassen.
Das obere Stockwerk besuchten wir nicht, da es durch die lokale Gang eingeommen wurde. Wir hätten uns dort nicht wohlgefühlt.

Das Essen hob sich in Bezug auf Qualität und Geschmack nicht sonderlich ab. Es gilt, das Franchise-Versprechen einzuhalten und da muss jede Mahlzeit genau gleich schmecken. Meine Frau bezeichnete ihren McGrischun als „nichts besonderes“. Ich hingegen fand, dass der „The Prime“ wirklich lecker war und mir sehr mundete. Ich ärgerte mich einzig über diesen überbewerteten Rucola. Dieser Unsitte, dieses fade, überbezahlte Grünzeug in und auf alle Speisen zu legen, muss endlich Einhalt geboten werden. Ich ärgerte mich auch darüber, dass das Versprechen von McDonalds eingehalten wurde: „…und eine Sauce, mit der man auch mal kleckern darf.“ Ich möchte die Sauce grundsätzlich im Burger und nicht als etwa 7 cm lange Spur zwischen Handballen und Unterarm!

Im Wissen drum, dass die Franchisenehmer keine Gestaltungsmöglichkeiten haben, verzichte ich hier auf Tipps, wie das Lokal verbessert werden kann. Einzig die Preiskommunikation müsste überprüft und verbessert werden. (Ze)

Gesamtnote: *

McDonald’s Restaurant
Könizstrasse 294
3098 Köniz
+41 31 974 03 25

http://www.mcdonalds.ch/de/restaurants/koeniz

Die Pommes waren auf dem anderen Tablett
McGrischun. Die Pommes waren auf dem anderen Tablett
Funktionaler Schick
Inneneinrichtung: Funktionaler Schick
Vielleicht gewinnt dieses Design einmal einen Preis?
Vielleicht gewinnt dieses Design einmal einen Preis?

Bergrestaurant Chambersberg, Hägendorf

Stellen Sie sich vor, Sie möchten die am weitest abgelegene Bergwirtschaft im Solothurner Jura besuchen. Dann ist das Bergrestaurant Chambersberg ein guter Kandidat dafür. Der Chambersberg ist eine der ältesten Bergwirtschaften des Kantons und liegt auf 884 Meter über Meer hoch auf Gemeindegebiet von Hägendorf (SO). Von dort aus ist der Berggasthof jedoch nur zu Fuss oder per Mountainbike erreichbar.

Wer mit dem Auto anreist, fährt nicht nach Hägendorf sondern von nach Trimbach (SO) und fährt den Hauensteinpass in Richtung Basel. In der Gemeinde Hauenstein zweigt man noch vor der Passhöhe im Dorf links in Richtung „Belchen“ ab und fährt bis nach Ifenthal. Von dort aus führt eine teils geteerte und teils naturbelassene Strasse hoch bis auf die „Challhöchi“. Statt nun Richtung Eptingen zu fahren, folgt man dem Restaurantschild Chambersberg über eine Naturstrasse, vorbei an historischen Bunkeranlagen aus dem zweiten Weltkrieg, bis hin zur Bergwirtschaft, die nur am Mittwoch und Donnerstag geschlossen hat. Idealerweise stellt man sein Auto aber schon vorher ab, spätestens auf der Challhöchi und nutzt den wunderschönen Weg zum Chambersberg, um auf einem kurzen Spaziergang die Natur zu geniessen und gelangt so auch zu Fuss bequem zur Bergwirtschaft.

Die Gaststube ist gemütlich in Holz gehalten und die Architektur der Fensterbögen zeigt, dass hier schon seit Jahrhunderten eingekehrt wurde. Im Winter wird über einen Specksteinofen eingeheizt. Familie Bader führt den Hof und die Bergwirtschaft schon seit Jahren und wer gerne das Vieh im Stall besichtigen will, fragt am besten den Bauer danach.

Die Speisekarte ist simpel gehalten. Es gibt herrlich duftenden Speck und Käse auf dem Holzbrett, gekochte Schweinswürste oder wer es lieber richtig heiss mag, kann auch ein Käsefondue in der traditionellen Gaststube rühren, was sich einige Gäste beim Besuch am 2. November nicht haben nehmen lassen. Ob einen „Suure Moscht“, einen Weiss- oder Rotwein, hier verdurstet niemand. Die Bergwirtschaft Chambersberg ist auch im Winter ein beliebtes Ausflugsziel bei der lokalen Bevölkerung, beispielsweise auf dem Weg einer Winterwanderung vom Allerheiligenberg her.

Die Bedienung in der Gaststube der Bergwirtschaft Chambersberg ist sehr familiär und man hat schon fast das Gefühl, bei Baders am Stubentisch zu sitzen. Auch das Huuskafi mit Schuss zum Abschluss einer harten Wanderung ist sehr empfehlenswert. Urchig, einfach und gemütlich, so präsentiert sich der Chambersberg. (Gi)

Gesamtnote: ***

Bergrestaurant Chambersberg
Chambersberg 1
4614 Hägendorf
+41 62 216 31 23

Homepage nicht gefunden

Bergrestaurant Chambersberg Gaststube
Bergrestaurant Chambersberg Gaststube
Chambersberg Käse- und Speckplättli
Chambersberg Käse- und Speckplättli
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